Auch als Physiotherapeut kommt nicht um die Institution „Liebscher und Bracht“ herum. Das Ehepaar Petra und Roland Liebscher-Bracht, sie als Allgemeinmedizinerin und er als ehemaliger Kampfsportler und Maschinenbau Student ohne medizinische Ausbildung, nennen sich selbst „Schmerzspezialisten“ und gründeten vor 30 Jahren die Liebscher und Bracht Ausbildungs GmbH. Mit dogmatischen und trivial-wissenschaftlichen Aussagen über Arthrose, Haltung, Schlafposition, Ernährung und Knorpel, Training mit Gewichten etc., beeinflussen sie mittlerweilen regelmässig auf Youtube eine Community von über 1,3 Millionen Menschen und ihre Kurse wurden von über 5000 Interessierten besucht.
Kürzlich erschien eine Studie von Arnold J. Suda (und anderen) in der Zeitschrift „Orthopädie und Unfallchirurgie aktuell“ wobei die Beweislage der Kernaussagen von L & B wissenschaftlich, evidence based untersucht wurde. Es gibt „Keine Evidenz für die biomechanischen und pathophysiologischen Erklärungsmodelle muskuloskelettaler Erkrankungen nach Liebscher und Bracht.“
Fairerweise muss man eingestehen, dass dies nicht zwingend bedeutet, dass ihre Therapieansätze nichts bewirken können. Sie bedienen sich in vielen verschiedenen Teilgebieten der Physiotherapie wie zum Beispiel Faszientherapie, Triggerpunkttherapie und klassischen Mobilisations/ und Dehntechniken.
Abschliessend muss gesagt werden, dass nur eine umfassende, multifaktorielle Therapie mit einer genauen Anamnese und körperlichen Untersuchung der Komplexität einer muskuloskelettalen Störung gerecht wird.